Wir dokumentieren einen Artikel über das Bondi Beach-Attentat unserer australischen Schwesterorganisation Solidarity.
Solidarity ist entsetzt über das furchtbare Attentat, das sich gestern bei der jüdischen Chanukka-Feier am Bondi Beach in Sydney ereignet hat. Auch wenn die genauen Motive für den Angriff noch unklar sind, handelt es sich eindeutig um einen antisemitischen Angriff.
Solidarity und die Pro-Palästina-Bewegung haben sich stets Antisemitismus entgegengestellt. Wir verurteilen diesen Angriff auf unschuldige Menschen.
Angriff auf Unschuldige am Bondi Beach
Sechzehn Menschen sind tot, darunter einer der Schützen. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl. Viele weitere unschuldige Menschen befinden sich im Krankenhaus.
Es gibt bereits Versuche, den Anschlag von Bondi Beach zu nutzen, um die pro-palästinensische Bewegung zu diffamieren und Araber und Muslime weiter zu dämonisieren.
Diffamierung der Bewegung gegen den Völkermord in Palästina
Jillian Segal, die von Premierminister Anthony Albanese ernannte, pro-israelische Antisemitismus-Beauftragte der Regierung, hat in schändlicher Weise angedeutet, dass es einen Zusammenhang zwischen den Protesten auf der Sydney Harbour Bridge gegen den Völkermord Israels in Gaza und dem Anschlag am Bondi Beach gäbe.
Der israelische Außenminister Gideon Saár wartete nicht einmal auf die Pressekonferenz der australischen Behörden, bevor er behauptete, der Angriff sei »das Ergebnis der antisemitischen Ausschreitungen auf den Straßen Australiens in den letzten zwei Jahren, mit den antisemitischen und aufwieglerischen Parolen ‚Globalisiert die Intifada‘, die heute Wirklichkeit geworden sind«.
Rechte nutzen das Attentat von Bondi Beach aus
Pauline Hanson, Mitbegründerin der rechten One Nation Party machte in einer rassistischen Tirade auf Twitter »wöchentliche antisemitische [sic] Proteste in unserem Land, Hassreden bestimmter religiöser Geistlicher und unsere widerwärtigen Universitäten« für den Angriff verantwortlich.
Aber Antizionismus ist nicht Antisemitismus. Die Bewegung gegen den Völkermord in Gaza ist eine inklusive, antirassistische Bewegung, die stolz darauf ist, viele antizionistische Juden in ihren Reihen zu zählen.
Die Organisatorin des rechtsextremen »March for Australia«, Bec Freedom, reagierte auf die Morde mit den Worten: »Deportiert sie alle. Juden und Araber [sic]«.
Antizionismus ist nicht Antisemitismus
Der Anschlag von Bondi darf nicht als Vorwand genutzt werden, Islamfeindlichkeit und Angriffe auf muslimische, arabische oder palästinensische Gemeinschaften zu schüren.
Tragischerweise erinnert der Anschlag am Bondi Beach an das, was die Palästinenser in Gaza seit zwei Jahren durch den israelischen Staat erleiden müssen. Selbst in den zwei Monaten seit dem Waffenstillstand hat Israel fast 400 Palästinenser getötet.
Die Antwort auf den Völkermord Israels und die Mitschuld unserer Regierung daran ist, weiterhin eine vereinte Bewegung gegen den Völkermord aufzubauen, die sich gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit wendet.
Zuerst erschienen auf Solidarity.net.
Foto: Solidarity.net
